Der Vorstand der SeniorGLP hat über die Abschaffung des Eigenmietwerts diskutiert. Neukäufer, Pensionierte, Familien oder Ledige Eigentümer profitieren ungleich von der Abschaffung des Eigenmietwertes.
Thomas Beck und Peter C. Meyer diskutieren über die Vor- und Nachteile.
JA zur Abschaffung des Eigenmietwertes
Zusammengefasst von Thomas Beck
Der Eigenmietwert ist ein Relikt vergangener Zeiten, das längst seine Legitimation verloren hat. Eigentümerinnen und Eigentümer, die ihr Zuhause selbst bewohnen, werden so behandelt, als erzielten sie fiktive Mieteinnahmen – und dafür steuerlich belastet.
Dieses Konstrukt widerspricht dem Grundsatz der Fairness: Wer sein Eigenheim mit bereits versteuertem Einkommen finanziert, wird ein zweites Mal zur Kasse gebeten. Besonders ältere Menschen trifft dies hart. Gegner behaupten, diese profitierten am stärksten von der Abschaffung und würden weiterhin in zu grossen Wohnungen bleiben. Doch oft ist es nicht ihre freie Wahl: Viele erhalten keine Hypothek mehr, andere scheitern an der schwierigen Wohnungssuche im Alter.
Der Eigenmietwert bestraft also gerade jene, die keine realistische Alternative haben. Seine Abschaffung würde Bürokratie abbauen, Gerechtigkeit schaffen und endlich ein Steuersystem etablieren, das die Realität der Menschen widerspiegelt. Deshalb JA zur Vorlage
NEIN zur Abschaffung des Eigenmietwertes
Zusammengefasst von Peter C. Meyer
Die Volksabstimmung über Liegenschaftssteuern vom 28.9.2025 umfasst die Aufhebung der Besteuerung des Eigenmietwertes, des Steuerabzugs von Hypothekarzinsen und der Steuerabzüge von Unterhalts- und Renovationskosten. Dies wären die Folgen:
- Finanzielle Einbussen für stark verschuldete Eigenheimbesitzer, typischerweise junge Personen, die ihr teures Wohneigentum vor kurzem mit hoher Hypothekenbelastung gekauft haben.
- Finanzieller Gewinn für wenig verschuldete Eigenheimbesitzer, typischerweise ältere wohlhabende Personen, die vor vielen Jahren ihr Wohneigentum erworben haben und heute wenig Hypothekarschulden tragen.
- Grosse Steuerverluste, vor allem bei den Kantonen.
- Steuerhöhungen oder Kürzung von staatlichen Leistungen, z.B. in der Bildung oder im Sozial- und Gesundheitswesen.
- Weniger Investitionen in Unterhalt und Sanierung von Liegenschaften. Gefährdet sind insbesondere energetische Sanierungen.
Ich bin gegen diese Auswirkungen. Ältere wohlhabende Menschen sollen nicht noch stärker privilegiert werden. Ich befürworte eine enkeltaugliche, zukunftsfähige und solidarische Politik. Deshalb NEIN zur Vorlage